Sie schauen nach einem schönen Plätzchen für die schönste Zeit des Jahres?

Willkommen im Urlaub!


Wir – Familie Präckel aus Wolgast - begrüßen Sie und freuen uns sehr, dass Sie hier vorbei schauen. Kommen Sie mit auf eine kleine Reise nach Wolgast und zur Insel Usedom. Wir möchten Ihnen zeigen, wie sch
ön es hier ist.

Vielleicht bekommen auch Sie Lust, bei uns Urlaub zu machen und wir können Sie schon bald in einer unserer Ferienwohnungen begrüßen. Ein Anruf genügt.

Es grüßt Sie

Familie Präckel
Tannenkampweg 65

17438 Wolgast

Tel 03836/201932 · Mail die-praeckels@freenet.de

Ferienwohnung Wolgast


Mit wenigen Schritten erreichen Sie das Ufer des Peenestroms: Unser Ferienhaus befindet sich in der Stadt Wolgast, in ruhiger Lage und einer Region, die vielfältige Freizeitmöglichkeiten bietet und aufgrund ihrer Nähe zur Urlaubsinsel Usedom sehr beliebt ist. Neben Sommer, Sonne, Strand und Meer in den warmen Monaten des Jahres, gibt es hier weitere sehr angenehme Möglichkeiten zur Erholung. So locken bei nicht ganz so schweißtreibenden Plusgraden beispielsweise folgende Attraktionen: · Therme Zinnowitz · Kulturhof Mölschow · Museen in Peenemünde: Phänomenta, historisch-technisches Museum, U-Boot · Schmetterlingsfarm Trassenheide · Skulpturenpark Katzow · Fischerdorf Freest · Aquadom und Meereskundemusem Stralsund

Ausstattung

Die Anliegerwohnung bietet auf ca. 35 m² über zwei Etagen Platz für 2 Personen mit Kind, ist renoviert und modern eingerichtet.

  • Sanitär: Dusche, Handtücher, warmes Wasser, Waschbecken, WC
  • Wohn-/Schlafbereich: Doppelbett, Einzelbett, Tisch, Sessel, Kleiderschrank
  • Flur: Sitzgelegenheiten, TV
  • Küche: Geräte und Besteck für einen angenehmen und individuellen Urlaub; Kochgelegenheit, Kaffeemaschine, Toaster, Kühlschrank, Wasserkocher...
  • Parken: 1 kostenfreier Parkplatz direkt vorm Haus

Ferienwohnung Zinnowitz


Sommer, Sonne, Strand und Meer...auf der Insel Usedom, im Ostseebad Zinnowitz befindet sich unsere Ferienwohnung.

Ausstattung


Die Ferienwohnung bietet auf ca. 25m² Platz für 2 Erwachsene.
  • Sanitär: Dusche, warmes Wasser, Waschbecken, WC
  • Wohn-/Schlafbereich: Doppelbett, Tisch, 2 Sessel, TV
  • Küche: Geräte und Besteck für einen angenehmen und individuellen Urlaub; Herd, Kaffeemaschine, Toaster, Kühlschrank, Wasserkocher..
  • Parken: 1 kostenfreier Parkplatz direkt vorm Haus




Ostseebad Zinnowitz

Dem Wunsch des Mittelstandes nach einfacheren und billigeren Seebädern gesellte sich die Forderung fortschrittlicher Ärzte nach Einrichtung von Erholungsheimen und Badeanstalten hinzu.

Durch die öffentliche Meinungsbildung ermutigt, beschritt der Ortsvorstand von Zinnowitz eigene Wege. Er ließ durch einen Wolgaster Arzt die Strandverhältnisse und das Wasser prüfen und beantragte am 21. April 1851 beim Königlichen Landratsamt in Swinemünde den Badekonsens. Schon zwei Monate später erteilte das Landratsamt seine Einwilligung, genehmigte die Oberförsterei Neupudagla den Zugang der Badegäste zur See durch die Königlichen Forsten, eröffnete Zinnowitz im gleichen Sommer noch, als dritter Ort auf Usedom, den Badebetrieb. Die ersten Badegäste, Gutsbesitzerfamilien aus der Umgebung, reisten zaghafter an und nahmen Unterkunft in den bescheidenen Bauernkaten des Dorfes Zinnowitz.

Zinnowitz, das ursprünglich und im Gegensatz zu Heringsdorf als „einfaches und preiswertes Mittelstandsbad“ gegründet worden war und sogar einmal so etwas wie ein „Armenbad“ werden sollte, hatte sich schon bald zu einem Treffpunkt der ostelbischen Gutsbesitzer und Landjunker, der Besitzbürger mit ihren Familien entwickelt. Auf welche Gäste es den Hotel- und Pensionsbesitzern ankam,
spricht aus den zeitgenössischen Werbeslogans. So offerierte 1907 das „Dünenschloss“ „abgeschlossene Wohnungen von 3 bis 12 Zimmern mit Pferdestall für 2 Pferde, Wagenremise und Kutscherlogis“. Die Villa „San Remo“ und „Schwabes Hotel“ (heute Palace Hotel) warteten sogar schon mit „Automobil – Garagen“ auf. In das um 1880 als erstes Haus auf den Dünen errichtete „Strandhotel“ (später „Kurhaus Preußenhof“), „das vornehmste Haus am Platze“, war inzwischen elektrische Beleuchtung eingezogen. Zu den prominentesten Gästen zählte der Kronprinz von Preußen Markgraf von Meißen, der sich seinen Badeaufenthalt 5000 Goldmark kosten ließ. Andere „Blaublütige“ lebten laut Gästebuch bescheidener, bezahlten für den Tag nur 26 Goldmark.

Heute zählt Zinnowitz zu den beliebtesten und schönsten Ostseebädern auf der Insel
Usedom. Allein in der Sommerzeit übernachten noch einmal genauso viele Urlauber hier wie der Ort Einwohner hat. Durch unzählige Cafes, Bars und Restaurants, Kulturprogrammen und Konzerte sowie einer Vielzahl von Sportmöglichkeiten bleiben den Gästen keine Wünsche verwehrt. Aufgrund besonderer Regelungen haben die meisten Geschäfte und Supermärkte auch am Wochenende geöffnet.

Zinnowitz ist einen Urlaub wert, denn hier erwarten Sie die typische Bäderarchitektur wilhelminischer Prägung mit einem imposanten Küstenpanorama am terrassenartig angelegten Zugang zum Strand.

Der breite Strand mit seinem weißen, feinen Sand und das saubere Meer laden Sie zu Ihrem Badeurlaub ein...

Kleiner Rundgang durch Wolgast

Wolgast ist heute das Tor zur Insel Usedom. Zwei Brücken in der Stadt verbinden das Festland mit dem Urlauberparadies im Nordosten von Deutschland. Beginnen wir unseren Rundgang durch die Stadt von der Insel Usedom kommend...


Das blaue Wunder

Die erste Brücke über die Peene wurde 1934 gebaut und ist 1945 noch in den letzten Tagen des Krieges gesprengt worden. In 20 Monaten harter Arbeit gelang es bereits 1950 wieder eine feste Verbindung, die damals einzige zur Insel Usedom, zu schaffen. Sie hieß „Brücke der Freundschaft“. Sie war 250 Meter lang und erhob sich 6 Meter über dem Meeresspiegel. Die neue Brücke ist größer, breiter und länger als die alte. Sie wurde notwendig, da die Peene-Werft größere Schiffe bauen wollte und gilt als architektonisches Meisterwerk, die im Betrachter ein gewisses Staunen hervorruft. Seit dem Jahr 2000 ist es für die Bahn sogar möglich, die Brücke zu überfahren und somit die direkte Verbindung Köln - Zinnowitz jeden Samstag möglich. Es gibt feste Öffnungszeiten, zu denen die Brücke hochgeklappt wird.


Die Schlossinsel

Wenn wir die Brücke passiert haben, befinden wir uns auf der Schlossinsel. Nicht zu übersehen ist das Hochhaus der ehemaligen Kreisverwaltung, das im Volksmund auch „Faultierhaus“ genannt wurde. Jeder kann sich wohl denken, warum. Direkt dahinter befand sich in der Vergangenheit ein großzügiger Renaissancebau, das Wolgaster Schloss (ein Modell ist im Museum zu bewundern). Es war Residenz der Pommernherzöge. Dadurch war Wolgast fast 400 Jahre die zweite Hauptstadt Pommerns. Die Fundamente des Schlosses sind immer noch vorhanden. Auf ihnen wurde z.B. auch ein Industriespeicher durch den Kaufmann Homeyer, der auch viel soziales für die Stadt leistet, gebaut.

Über die kleine Schlossbrücke gelangt man von dort auf das Festland, also in die Altstadt.


Der Museumshafen

Als Museumshafen wird der historische Stadthafen von Wolgast bezeichnet, der sich rechts neben der Schlossbrücke befindet. Hier liegt das Dampffährschiff „Stralsund“, das hier für immer vor Anker gegangen ist.

Es ist mehr als hundert Jahre alt und wohl das letzte noch existierende in Europa,
vielleicht weltweit. Als Einendfähre konzipiert, konnten Personen- und Güterwagen vom Festland auf die Insel und umgekehrt trajektiert werden. Angetrieben wurde das Schiff von zwei 100 PS –Dampfmaschinen, von denen eine bereits wieder funktionstüchtig im Schiff eingebaut ist. Eingesetzt war die Fähre zwischen Stralsund und Altefähr auf Rügen, zwischen Swinemünde und der Insel Wollin, als Eisbrecher vor Peenemünde, als Transporter für Hitlers „Wunderwaffen –Projekt“. Die geplante Sprengung zum Kriegsende konnten mutige Leute wie der Reichsbahninspektor Kleinert und der Obermaschinist Schmidt verhindern. Von 1986 – 1990 beförderte die Fähre Eisenbahnwaggons zwischen Wolgast – Hafen und Wolgast – Fähre auf Usedom. Und die Züge der Usedomer Bäderbahn wären auch nicht auf der Insel ohne den Museums – Veteran.

"Unser Traum wäre, dass das Schiff eines Tages, zumindest für besondere Anlässe, mit Gästen wieder fahren würde“, schwärmt B. Roggow vom Museum “Kaffeemühle”. Mit Einbau der zweiten Dampfmaschine könnte das Wirklichkeit werden.

Auch die „Amazonenbrücke“ verbindet Festland und Schlossinsel. Sie gab es eigentlich schon seit 1861, aber durch ein Hochwasser von 1913 wurde sie zerstört und erst 1997 wieder neu gebaut. Sie beschließt den Bummel durch den Traditionshafen.


Der Hafen

Der Hafen selbst bietet Sehenswertes für Groß und Klein. Beeindruckend sind die großen Pötte, die hier be- und entladen werden und das geschäftige Treiben. Wer mag, träumt von den Ländern, aus denen die Schiffe kommen.

Am Hafen lagen bis zum Ende des 18. Jh. bis zu 70 Segelschiffe. Der breite, tiefe Peenestrom war für die Segelschifffahrt äußerst günstig, zur Ostsee ebenso wie zum Binnenland. Das Hinterland bot Getreide, das vorwiegend nach Amerika, England, Belgien, Holland und Skandinavien ausgeführt wurde. Dazu kamen Fische, Bau- und Nutzholz aus den umliegenden Wäldern und die Waren, die in Wolgast hergestellt oder umgeschlagen wurden. Mit Kohle, Eisen und Steinen kehrten die Schiffe dann zurück. Heute ist der Hafen vorwiegend Umschlagplatz für die Binnenschifffahrt und Ausgangspunkt für den Schiffsausflugsverkehr.


Die Peene-Werft

Die Chronik der Peene – Werft nennt den 20. Juni 1948 als Gründungsdatum auf Befehl der SMAD. Seine Wiege: zwei leere Hallen und eine Baracke auf dem Gelände eines früheren Zellmehlwerkes, das während des Krieges Pferdefutter hergestellt hatte. Nun also begannen die Arbeiter, die als Schiffsbauer erst angelernt werden mussten und sich mit schadhaftem Werkzeug und alten Maschinen abquälten, Seiner und Logger aus den Binnen- und Vorbauwerften Roßlau und Boizenburg am Peenekai zu montieren und auszurüsten. Am 2. Juni 1949 lief der Seiner PC 32, das erste auf der neuen Werft gebaute Schiff, vom Stapel. Während ein Logger nach dem anderen auf Kiel gelegt wurde, glich das Werftgelände einem großen Bauplatz, wurden eine leistungsfähige Slipanlage, neue Hallen, ein modernes Schiffshebewerk errichtet.

Im März 1955 konnte das erste Küstenmotorschiff der "Wolgast" Serie mit 500 Tonnen Tragfähigkeit übergeben werden. Ihnen folgten ab 1959 die 760 Tonnen Kümos der "Nordstern" Serie, die robust genug waren, um sich auch durch Meereis zu wagen. Dann begann der Bau von Zubringertrawlern, die der Hochseefischerei die Anwendung rationellerer und ertragsreicherer Fangmethoden ermöglichten.

Der schwierigste Auftrag folgte Anfang der 70er Jahre mit dem Bau einer Serie von Eimerketten – Seebaggern für den Export nach Russland und den eigenen Bedarf. Spezialschiffe zur Freihaltung von Schifffahrts-Linien und Hafengewässern von fast
75 m Länge, 2270 Tonnen Tragfähigkeit, besetzt mit 40 Mann.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Peene – Werft zu einer Rüstungswerft mit ca. 5000 Beschäftigten. Heute ist Wolgast eine kleine Stadt mit 16000 Einwohnern, deren wichtigster Industriebetrieb die Peene – Werft ist, die seit ein paar Jahren zum Hegemann – Verbund gehört und ca. 1000 Menschen Arbeit bietet. Sie gilt als die modernste Kompaktwerft Europas und produziert Küstenmotorschiffe und Luxusyachten. Genau wie der Hafen, so ist auch der Schiffbau immer auf das engste mit Wolgast verbunden gewesen.


Die Altstadt

Vom Hafen aus gesehen erblickt man stadteinwärts die Altstadt, deren Stadtgrundriss seit 1991 unter Denkmalschutz steht. Es ist schwer, die teilweise mehrere hundert Jahre alten Häuser zu erhalten, zumal aus der Not der früheren Jahre heraus viele von ihnen nicht sehr stabil errichtet wurden. Einige von ihnen wurden bereits abgerissen.

Im Rahmen eines Sanierungsplanes ist die Stadt Wolgast bemüht, die noch erhaltenen Fachwerk- und Giebelhäuser zu rekonstruieren und eine in das Stadtbild passende Lückenbebauung vorzunehmen.

In der Kronwiekstraße, ganz in der Nähe des Hafens, befindet sich das Geburtshaus Philipp Otto Runges (1777 – 1810). Dieser war zusammen mit dem Greifswalder Kaspar David Friedrich der bedeutendste Maler der deutschen Frühromantik. Zum Gedenken an den großen Sohn der Stadt Wolgast wurde in seinem Geburtshaus eine Rungegedenkstätte eingerichtet. Einige Häuser weiter steht das Geburtshaus von Professor W. Stöwer (1864 – 1931), der als Marinemaler unter dem letzten deutschen Kaiser bekannt wurde.

Begeben wir uns über die Oberwallstraße ins Stadtzentrum, gehen wir an den Resten der Alten Stadtmauer entlang. Weitere Reste befinden sich “Am Lustwall” und “An der Stadtmauer“. Nach lübischem Recht waren Wall und Mauer unabdingbare Voraussetzungen für die Verleihung des Stadtrechts. Markt und Gericht mussten genügend gegen jeden gewaltsamen Eingriff von außen geschützt sein. Auf alten
Stadtbildern mutet Wolgast wuchtig, schwer und burgartig an. Wolgast hatte eine ungewöhnlich hohe Stadtmauer, mehr als doppelt so hoch wie die heute noch an der Oberwallstraße stehenden Reste. Sie bestand aus Backsteinen, die auf Findlinge aufgesetzt waren. Das ist noch heute deutlich zu sehen. Zu der Mauer kam die Bewehrung mit starken Türmen (der Rest einer dieser Türme steht am Oberwall) und drei Toren. Die Befestigungen haben im Mittelalter gute Dienste getan. Sie schützten vor marodierendem Gesindel. Bei zahlreichen Belagerungen schützten sie die Stadt vor dem schlimmsten, einer Eroberung und Plünderung. Im vergangenen Jahrhundert wurden dann die Mauern abgebrochen und teilweise beseitigt.


Das alte Rathaus

Sehenswert ist das alte Rathaus im Stadtzentrum von Wolgast. Es steht unter Denkmalschutz und zeigt sich in einer aus Gotik und Renaissance gemischten Architektur mit einer barocken Fassade. Das Rathaus wurde von 1718 – 1724 neu
gebaut, als nach dem Totalbrand von 1713 nur noch die Mauern standen. Der gotische Kern im Innern ist auch heute noch erhalten. Der zweigeschossige, verputzte Backsteinbau erhebt sich über einem rechteckigen Grundriss und wird mit einem barocken Giebel und einem Glockentürmchen (1780) abgeschlossen. Vom mittelalterlichen Bau sind nur an der Vorderfront noch wenige Reste sichtbar, so Rudimente der Strebepfeiler an beiden Giebeln und der Blendschmuck am Rückgiebel.

Vor dem Rathaus befindet sich der von Professor Baer 1936 geschaffene Brunnen. Auf der Brunnenschale sind auf 10 plastischen Bildtafeln Ereignisse aus acht Jahrhunderten bewegter Stadtgeschichte dargestellt und erläutert. Die Tafeln zeigen unter anderem die Verleihung des Lübischen Stadtrechts, die Beschießung von Wolgast im Jahre 1675 durch die Brandenburger unter dem großen Kurfürsten und dem großen Brand der Stadt 1713. Das Häuserensemble rund um das alte Rathaus mit seinen schönen Fachwerkhäusern und Patriziergiebeln steht unter Denkmalschutz.


Das Museum „Kaffeemühle“

Kaffeemühle“ wird das historische Museum der Stadt Wolgast genannt. Es befindet sich rechts vom Rathaus. Im Cafe des Hauses kann zwar Kaffee getrunken werden, gemahlen wird er hier allerdings nicht. Woher also der Name „Kaffeemühle“? Der Volksmund, kreativ bei der Vergabe ungewöhnlicher Bezeichnungen, gab diesem Haus den Namen, weil die Holländische Dachkonstruktion an eine Kaffeemühle – allerdings ohne Kurbel – erinnert.

Als Kornspeicher in der Mitte des 17. Jh. errichtet, gehört das Haus zu den ältesten Bauwerken der Stadt Wolgast. Es blieb mit vier weiteren Gebäuden während des großen Stadtbrandes 1713 von der Zerstörung verschont. Anfänglich als reines Speicherhaus genutzt, zog nach dem Stadtbrand der Besitzer mit seiner Familie hier ein. Aus dieser Zeit stammen die Malereien an den Deckenbalken der unteren Etage sowie die Küche im ersten Obergeschoss. Ehemals war hier das Gasthaus „Zur Goldenen Traube“, eine bekannte und beliebte Stadtschänke. Das Gasthausschild hängt noch heute über der Eingangstür als Zeuge seiner vorletzten Bestimmung.

Anfang der 50er Jahre wurde mit der Errichtung des Museums begonnen. 1955 wurde es eröffnet. Heute kann man in dem alten Kornspeicher 1000 Jahre Wolgaster Stadtgeschichte besichtigen, vom slawischen Tempel des Gerovit zur pommerschen Herzogsresidenz, über Segelschiffe, die in Wolgast gebaut, das Korn über die Meere schifften, bis zur Industrie- und Werftstadt. Der ehemalige Kornboden wurde zur historischen Handwerkerstraße. Hier sind zum Beispiel die Werkstatt eines Schuhmachers, eine Apotheke sowie die Arbeitsstätte eines Barbiers zu sehen, welcher gleichzeitig als Dentist tätig war. In der Knüpfstube wird eine Auswahl der berühmten Freester Fischerteppiche gezeigt. Eine kleine Sammlung von Bernsteinen veranschaulicht die Vielfältigkeit des „Goldes der Ostsee“. Auf dem obersten Boden des Museums befindet sich die Galerie, in der verschiedene künstlerische und kunsthandwerkliche Arbeiten unserer Region zum Verkauf angeboten werden.

Der Marktplatz ist ein Ort, an dem man eine Menge verschiedener Baustile bewundern kann. Das historische Rathaus und das Museum wurden bereits angesprochen. Dazu kann man noch die für den Norden so typischen Giebelhäuser sehen. Daneben steht ein sehr interessantes Gebäude, eine Filiale der Deutschen Bank im Bauhausstil. Neben historischen Fachwerkhäusern, wie z.B. der Apotheke ist ebenfalls ein Wohn- und Geschäftshaus im Jugendstil zu bewundern.


Das Runge - Geburtshaus

Das Rungehaus in der Kronwiekstraße ist ein Museum der besonderen Art. In Wolgast, der Geburtsstadt des Romantikers, gibt es heute weder Originale aus dem Nachlass noch Mobiliar aus der Familie des Künstlers. Einzig das in vielen Details ursprünglich erhaltene Geburtshaus ist vorhanden. Seit dem 23.07.1997, dem 220.
Geburtstag Runges, ist dieses Gebäude der Öffentlichkeit als moderne kulturelle Begegnungsstätte zugängig.

In den Ausstellungsräumen werden Runges Ideen einer neuen Kunst, seine einmalige Symbolsprache in dem Zyklus „Die Zeiten“, die durch sein Werk entstandenen Neuerungen in der Kunst sowie sein Einfluss auf die Moderne
behandelt. So wird auch die Runge’sche Farbenlehre vorgestellt. Als Medium dient eine moderne Computerinstallation, mit deren Hilfe eine visuelle Reise in das Innere der Runge’schen Farbenkugel möglich wird.

Philipp Otto Runge, Sohn eines Reeders, war einer der vielseitigsten Künstler des 19. Jahrhunderts. Er gilt heute mit dem Zyklus der Zeiten“ als Begründer der romantischen Kunst in Deutschland. Mit diesen Grafiken erwarb sich Runge Anerkennung unter bedeutenden Zeitgenossen. Zu ihnen zählte auch Goethe, mit dem Runge seit 1803 einen Briefwechsel über seine Farbforschungen führte. Runge entwickelte ein dreidimensionales Farbsystem in Form einer Kugel, welches die Totalität der Farben und deren Beziehung zu Weiß, Schwarz und Grau erfasst. Trotz verschiedener Ansätze in den Wissenschaften reicht bis heute keine Farbenlehre über das Runge’sche Modell hinaus.

Auch ist wenig bekannt, dass die beiden Märchen „Von den Fischer un sin Fru“ und „Von dem Mahandel Bohm“ von Runge aufgeschrieben wurden.


Die Kirche St. Petri

Die mächtige Stadtkirche hat ihren Standort auf dem höchsten Punkt der Altstadt, der einst das Heiligtum der Slawen, den Gerovit – Tempel trug. Der mächtige gotische Backsteinbau erhebt sich hoch über die Stadtsilhouette. Im 14. Jh. begann man an Stelle der kleinen vom Bamberger Bischoff Otto geweihten Kirche mit dem Bau der großen, querschifflosen, dreischiffigen Backstein-Basilika mit dem massiven Westturm. Nachdem die Kirche 1713 durch den Brand zerstört worden war, wurde sie 1717 – 1728 wieder hergerichtet.

Links neben dem Eingang liegt im Turmfundament ein Wendenstein, der sogenannte Gerovitstein. Er gehört mit zu den ältesten in Granit gehauenen Steinbildern Pommerns und stammt aus der Zeit der Christianisierung der Slawen.
Im Innern der Kirche befinden sich 24 Gemälde des Totentanzes. Die Bilder stammen aus dem Jahre 1700, eine Nachahmung des Holbein’schen Totentanzes und von bedeutendem historischen Wert. Sie waren ursprünglich von dem Maler Bentschneider für die St. Gertruden Kapelle vor den Toren der Stadt gemacht worden.

In der Gruft unter dem Chor befinden sich 9 reichverzierte Prunksarkophage aus Zinn, in denen Angehörige des Wolgaster Herzogshauses ruhen. Von sehr hohem Wert ist ein Messingepitaph. Die Söhne des Herzogs Philipp 1. widmeten es 1560 dem Andenken ihres Vaters.

Man sollte nicht die Mühe scheuen, die 184 Stufen des Kirchturms emporzusteigen. Von der 40 Meter hohen Plattform bietet sich dem Besucher ein herrlicher Blick über die Stadt, die Peene, das Achterwasser, zur Insel Usedom und bei klarem Wetter bis hin zur Insel Rügen. Nach dem Abstieg lohnt sich ein Blick zu den Restauratoren in der Gruft.


St. Gertruden-Kapelle

Ein äußerlich schlichtes Bauwerk, insgesamt jedoch ein architektonisches Kleinod, stellt die Anfang des 15. Jahrhunderts erbaute Gertrudenkapelle dar. Sie befindet sich auf dem alten Friedhof in der Chausseestraße. Die Legende, Herzog Bogislaw 10. habe sie 1496 wegen seines Gelübdes von glücklicher Heimkehr nach einem Kreuzzug bauen lassen, lässt sich nicht länger bestätigen. Sie entstand etwa um 1420 als Hospitalskapelle für die Stadt.

Nach dem Vorbild der Erlöserkirche in Jerusalem ist die mustergültige spätgotische
Backstein-Kapelle als 12-eckiger Bau ausgeführt, der von einem 12-eckigen Dach mit 6 kleinen Erkern verziert ist und in der Mitte einen kleinen 6-eckigen Turm mit einem Kreuz trägt. In der Mitte des Inneren erhebt sich eine mächtige Rundsäule, von der 24 Gewölbegurte abgehen, von denen 12 auf ihren Gurtträgern ruhen, so dass ein prächtiges Sterngewölbe entsteht. Es ist das architektonisch schönste seiner Art in Vorpommern.

Über Jahrhunderte diente das Bauwerk wohl ausschließlich als Begräbniskapelle. Um sie herum entwickelte sich ein Friedhof, von dem aus früher ein Fußweg zum zweiten Friedhof der Stadt führte. Auf diesem befindet sich die kleine Kapelle St. Jürgens, bei der es sich ursprünglich auch um ein Hospital gehandelt hat. Sie befindet sich in der Breiten Straße.


Zu den Steinmühlen

Ein lohnendes Ziel für Urlauber und Besucher der Stadt Wolgast ist das kleine Freilichtmuseum „Zu den Steinmühlen“ in der Dr. Th.–Neubauer–Straße im Neubaugebiet. Hier befindet sich eine interessante urgeschichtliche Sammlung von steinzeitlichen Mühlen, Trogmühlen, Reibeplatten, Quernen und alten Mühlsteinen der Neuzeit.

Dieses archäologische Fundgut, geborgenes Kulturgut unserer vorpommerschen Heimat, liegt schon jahrelang sicher deponiert auf dem geschützten Platz und ist doch für jeden erreichbar. Herr Wussow (Dr. Th. – Neubauer – Str. 36), dem die Stadt dieses Freilichtmuseum zu verdanken hat, gibt nach Anmeldung gern Auskunft zu dieser Sammlung.


Die Gustav–Adolf–Schlucht

Die Gustav–Adolf–Schlucht ist eine steile Senke, die sich ganz in der Nähe des Dreilindengrunds befindet. Benannt nach dem Schwedenkönig, ist sie heute traditioneller Austragungsort für die Feier des Abschluss-Jahrgangs des Gymnasiums. Nachdem der letzte Schüler seine letzte Prüfung absolviert hat, wird am gleichern Abend die sogenannte “Steinfete” einberufen.

Tradition ist es, einen großen Findling mit eingemeißeltem Abgangsjahr die Schlucht hinunterstürzen zu lassen, um sich damit symbolisch von den Pflichten des Lernens zu befreien. Schüler feiern hier ausgelassen mit den Lehrern, jeder Menge Alkohol und lauter Musik. Der älteste Stein scheint von 1923 zu sein, was zeigt, dass die Tradition an der Penne schon mindestens 80 Jahre zurückreicht.


Der Tierpark "Tannenkamp"

Am Rande der Stadt in nördlicher Richtung liegt der Tierpark „Tannenkamp“, ein schönes und liebevoll gepflegtes Ausflugsziel. Der Tierpark entstand 1960/61 mit der Unterstützung vieler Bürger und Betriebe unserer Stadt. Aus einem natürlichen Waldstück wurde eine landschaftlich reizvolle, parkartige Anlage gestaltet. Das Gebiet des Tannenkamps wurde deshalb ausgewählt, weil es als Naherholungsgebiet für die Stadt schon seit vielen Jahrzehnten Tradition hat. Der Tierpark hat eine Größe von 10 Hektar.

Der Träger des Tierparks ist der Verein Tierpark Wolgast e.V.. Seinen Mitgliedern ist es zu verdanken, dass die ca. 450 Tiere in 52 Arten den „Sprung in die Marktwirtschaft“ geschafft haben. Die Stadt Wolgast und Firmen aus der Region helfen nach Kräften. Vorwiegend sieht man hier europäische Tierarten, aber auch Tiere, die zwar hierher gehören, aber in freier Wildbahn schon längst ausgestorben sind. Oder wäre es für uns normal, einem Wolf oder gar einem Bären zu begegnen? Aber auch einige Exoten sind zu sehen. Ein Tierparkbesuch lohnt sich also für alle Altersgruppen. Er bietet einen herrlichen Rundgang und entspannenden Spaziergang durch den dichten, alten Buchenwald.


Der Weidehof

Unweit des Tierparks befindet sich ein altes unter Denkmalschutz stehendes Bauerngehöft – der Weidehof. Die Pferdezucht hat hier langjährige Tradition. Inzwischen hat sich der Weidehof aber auch zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Im Wohnhaus ist ein historisches Klassenzimmer eingerichtet. Alte Pumpen und landwirtschaftliche Geräte sind auf dem Gelände ausgestellt. Im hinteren Teil des Hauses befindet sich eine kleine Gaststätte mit Kellerbar. Nichts steht also einem Besuch auf dem Bauernhof mit Reitmöglichkeiten und Kutschfahrten entgegen.

AUSFLUGSZIELE AUF DER INSEL USEDOM

Die drei Kaiserbäder

Die drei Kaiserbäder - Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin - sind Seeheilbäder mit großer Vergangenheit und gehören zu den schönsten Urlaubsorten der schönen Insel Usedom. Die Orte befinden sich im Süden der Insel und bilden zusammen eine touristische Region, wie es sie an der Ostsee kaum ein zweites Mal gibt. Mit ihrem bis zu 70 Meter breiten, weißen, endlosen Sandstrand versprechen sie pure Erholung. Fast alle der etwa 80 Hotels und Pensionen der drei Seebäder sind im klassizistischen Stil erbaute Villen aus der Kaiserzeit. Die drei Seebrücken sind beliebte Flaniermeile und Anlegeplatz für die Fahrgastschiffe. Die Ahlbecker Seebrücke mit ihrem roten Dach, den vier grünen Türmen und dem 280 Meter langen Landungssteg ist die einzige noch erhaltene ihrer Art an der deutschen Ostseeküste. Die Heringsdorfer Seebrücke ist mit 508 Metern das längste Bauwerk dieser Art Kontinentaleuropas.

Dem Gast wird eine Vielzahl an Erholungsmaßnahmen, schließlich ist das milde Reizklima eine ideale Voraussetzungen für Kuren, Wellness und aktive Erholung. Aber auch Erlebnis und Freizeitangebote kommen hier nicht zu kurz.


Seebad Koserow

Naturereignisse, wie Sturmfluten oder Eisgang, wird der Urlauber in der kurzen Zeit seines Inselaufenthaltes wohl kaum miterleben. Aber es gibt einen stummen und dennoch beredten Zeugen, der anschaulich und eindrucksvoll von Sturmfluten und Eisgang zu berichten weiß. Gemeint ist der Streckelsberg, der selbst denjenigen, denen die Begegnung mit der Bäderinsel noch bevorsteht, schon ein vertrauter Bekannter geworden sein mag.

Vom Steilufer des mit 60 m höchsten Kliff der Insel Usedom aus, bietet sich dem Betrachter ein wunderschöner Blick aufs Meer, in die Ferne. Von hier aus erkennt bei klarer Sicht in westlicher Richtung das Hügelland von Mönchgut auf der Insel Rügen und oft sogar die Kreidefelsen von Stubbenkammer. In nordwestlicher Blickrichtung sieht man die Insel Oie, die besonders abends durch die Blinklichter ihres Leuchtturmes auf sich aufmerksam macht. Blickt man in südöstliche Richtung, erkennt man die Steilufer der Nachbarinsel Wollin.

Koserow, etwa in der Mitte zwischen Karlshagen und Ahlbeck, an der schmalsten Stelle der Insel Usedom, zwischen Ostsee und Achterwasser gelegen, ist in seiner Naturausstattung einmalig und vielgestaltig und deshalb immer eine Reise wert.


Lüttenort

Ostsee- und Boddenlandschaften, Strand und Dünen im Wechsel der Jahreszeiten, das elementare und beruhigende Erlebnis des Winters an der See bilden die Hauptthematik von Otto Niemeyer – Holstein, der 1933 Berlin den Rücken kehrte und auf der Insel Zuflucht suchte. In Lüttenort bei Zempin, auch Künstlerdorf genannt, begnügte er sich fürs erste mit einem ausrangierten Eisenbahnwaggon als Wohnstätte und Atelier, um seinem Gewissen und seiner Kunstauffassung treu zu bleiben. Niemeyer – Holstein hielt der Insel und ihren Menschen, bei denen er in dunklen Jahren Aufnahme fand, die Treue, als er mit den Bildern wieder an die Öffentlichkeit treten konnte.

Die einheimischen Fischer und Bauern, die Männer vom Küstenschutz nannten den Altmeister der norddeutschen Landschaftsmalerei respektvoll "Maler – Professor". "Käpt'n" nannten ihn seine Freunde, weil es Niemeyer – Holstein in jüngeren Jahren mit seinem alten Lotsenkutter "Orion" immer wieder hinauszog aufs Meer, bis hinauf in die skandinavischen Fjorde. In den dreißiger Jahren auf der Suche nach sich selbst, später, auf Malfahrten über Achterwasser und Haff, dem Sinn der Dinge nachspürend. Otto Niemeyer – Holstein hat als Künstler und Mensch etwas von Friedrich und Runge geerbt, und sei es nur der Hang zu einer romantischen Lebensart und Arbeitsweise. Sein Lebenswerk charakterisierte ein bekannter Kunstkritiker mit dem einen Satz: "Eine ganze Symphonie des Meeres gestaltet Niemeyer – Holstein in seinen Bildern."

Aber er war im gleichen Maße auch ein "Menschen" – Maler. Das bezeugen seine Portraits, seine Aktbilder und Gruppen-Darstellungen, die die enge Verbindung des Malers mit den Menschen seiner Umwelt spürbar werden lassen. Die Schönheit und Eigenwilligkeit der Küstenlandschaft regt nicht nur die Künstler zum Gestalten an. Auf Wanderungen über die Insel, abseits der lärmenden Straßen, begegnet man den Namenlosen, die in zarten Aquarellfarben oder mit dem Kohlestift ein Stück Natur, ein eigenwilliges Motiv, eine Stimmung über den Tag hinaus festzuhalten versuchen.



Peenemünde

Besonders geheimnisvoll ging es im Westteil der Insel zu, zwischen Karlshagen und dem Peenemünder Haken. Als im April 1936 Regierungsbeauftragte von der Stadt Wolgast für 750000 Mark den Peenemünder Forst erwarben, ahnte keiner der Einwohner, welche unheilvollen Folgen der Besitzerwechsel für sie haben sollte. Noch im selben Jahr kamen die Vermessungstrupps, im Jahr darauf rückten die uniformierten Baukolonnen an. Die Einwohner von Peenemünde wurden evakuiert, die Strandkolonie von Karlshagen beschlagnahmt.

In dem zum Sperrgebiet erklärten Nordwestteil der Insel entstanden in kurzer Zeit Autostraßen, Industriebahnen, Hafenanlagen und ein Flugplatz, ein Heizkraftwerk, eine Sauerstofffabrik, Werkhallen, Prüfstände, Lagerbunker, Raketenabschussrampen, Wohnsiedlungen für die Wissenschaftler, Techniker und Offiziere, Barackenlager für Bauarbeiter und Wachmannschaften. Für die Errichtung der Anlagen stellte die Regierung 300 Millionen Mark zur Verfügung. Zum militärischen Leiter wurde der Raketenspezialist Oberst Walter Robert Dornberger, als Technischer Direktor SS – Sturmbannführer Wernher von
Braun ernannt. Den größten Teil des Terrains zwischen Peenestrom und Ostseeküste nahm das „Werk Ost“ ein, die Heeresversuchsanstalt. Im äußeren Zipfel der Insel befand sich das „Werk West“, die Erprobungsstelle der Luftwaffe. Nach dem Überfall auf Polen begannen in Peenemünde die Probestarts der Flüssigkeitsraketen, die Testflüge mit strahlgetriebenen Heinckel – Flugzeugen. Die Führung mit Hitler an der Spitze gab dem Raketenprogramm die höchste Dringlichkeitsstufe der Waffenproduktion. Von nun an standen finanzielle Mittel und Arbeitskräfte in unbegrenztem Umfang zur Verfügung. In immer größerer Zahl trafen Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge zur Verstärkung der Arbeitskräfte ein. Den Bau der Lager übernahm die „Baugruppe Schlempp“ mit Hauptmann d.R. Heinrich Lübke als Stellvertreter des Einsatzleiters. Es war jener Lübke, der später Präsident der Bundesrepublik wurde…

Für alle Leute, die sich ein wenig für Geschichte interessieren, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall, denn hier befindet sich das Historisch-Technische Informationszentrum, ein Raumfahrt-Museum, ein Gedenkstein und Reste der Schwedenschanze im ehemaligen Sperrgebiet. Eine besondere Attraktion ist das größte, mit Dieselmotoren betriebene, russische U-Boot, das man dort besichtigen kann.


Lieper Winkel

Der besondere Tipp – ein Abstecher zum Lieper Winkel: Auf dem Weg zu dieser stillen, dörflichen Halbinsel, Heimat seltener Flora und Fauna, fahren Sie zwischen Suckow und Liepe entlang einer reizvollen Allee mit Kastanien, Linden und Jahrhunderte alten Eichen. Im Heimatdorf Rankwitz können Sie ein Dorfmuseum bestaunen und Handarbeitstechniken wie zum Beispiel das Weben auf einem 200 Jahre alten Webstuhl kennen lernen. Einen Besuch wert ist auch das verträumte Fischerdorf Warthe.


Mellenthin

Am Ortseingang von Mellenthin, das kaum mehr als drei kurze Häuserzeilen zählt, verbirgt sich hinter dem hochgetürmten Findlingswall der Friedhofsmauer und Baumgrün die kleine Dorfkirche, eine der ältesten Kirchen der Insel, zur Klosterzeit erbaut. Der frühgotische Chor mit Kreuzrippengewölbe wurde vermutlich um 1319 aufgeführt, später das Langhaus, ein spätgotischer Backsteinbau mit reichem Blendgiebel. Gewiss sind die Sehenswürdigkeiten in ihrem Inneren bescheidener als die der Petrikirche in Wolgast, einmalig in ihrer Art sind sie dennoch. Der verwitterte slawische Mahlstein, der den Mönchen als Weihwasserbecken diente, überdauerte die Kuttenträger ebenso, wie die 1930 freigelegten Fresken, die das Jüngste Gericht darstellen. Das Kalksteinrelief und die Gruft sind von Spinnenweben und Legenden umwoben. Die Dame an der Seite des Ritters soll keine andere als Maria Schweidler, die berühmte Koserower „Bernsteinhexe“, sein, deren tragisches Leben und Sterben Karl Wilhelm Meinhold in seinem Roman beschrieben hat.

Vorbei an den Wirtschaftsgebäuden des ehemaligen Rittergutes mit den pyramidenförmigen Ziegeldächern, sind es nur wenige Schritte bis zum Herrenhaus. Kenner in Sachen Schlösser und Burgen hierzulande mögen vom Anblick des in mäßigen Dimensionen gehaltenen Bauwerks jenseits des seichten Wassergrabens enttäuscht sein. Wozu überhaupt einen Wassergraben? Ohne erkennbaren Zufluss, unerklärbar wohin das Wasser abfließt. Doch ohne den Graben gäbe es auf der burgenarmen Insel Usedom eines der wenigen Wasserschlösser weniger. Ins Licht der Mittagssonne gerückt, sieht der schlichte zweigeschossige Rechteckbau mit dem mittig vorgelagerten Treppenhaus jünger aus, als die Jahreszahlen besagen. 1575 hat der edle und ehrbare Rüdiger von Neuenkirchen das Haus „gefundert und 1580 verfertigt“. In der Eingangshalle ist das Tonnengewölbe und ein reich verzierter Kamin von 1613 zu besichtigen. Dessen Relief stellt einen griechischen Wagenlenker mit einem Satyr dar. Die Mellenthiner glauben, es sei der edle und ehrbare Ritter selbst, der - vom Teufel verfolgt - zur Hölle fahre. Verfallen und vergessen der unterirdische Gang, den, wie die Überlieferung behauptet, Rüdiger von Neuenkirchen nach Pudagla graben ließ, um eine junge Nonne zu entführen.


Außerdem sehenswert
  • die rekonstruierte Bockwindmühle und das Schloss in Pudagla
  • das Windradschöpfrad in Kachlin, mit dem man versuchte, den Grundwasserstand im Moorgrünland zu senken
  • das KfZ-Zweiradmuseum in Dargen
  • die Reste einer Slawensiedlung mit gut erhaltenem Burgwall in Balm
  • der Kulturhof und landwirtschaftliche Erlebnisbereich in Mölschow
  • die Schmetterlingsfarm in Trassenheide
  • die Holländerwindmühle mit Museum in Benz
  • die Eisenbahn-Hubbrücke in Karnin, einst Teil der Eisenbahnverbindung von Berlin nach Usedom (siehe Foto) mit gleichzeitiger guter Aussicht auf das Fischerdorf Kamp
  • die mittelalterliche Kirche in Liepe


AUSFLUGSZIELE AUF DEM FESTLAND

Der Skulpturenpark Katzow

Der Skulpturenpark Katzow ist ein zur Zeit 14 Hektar großes Wiesenareal mit riesigen Skulpturen. Der Park versteht sich für Gäste und Einheimische als Kunstort mit Türen und Fenster in eine herrliche Landschaft Vorpommerns zwischen Greifswald und Wolgast. Teilweise als skurrile Gebilde recken sich die Skulpturen in die Höhe und bilden für den Betrachter optisch und inhaltlich eine gewohnten Kontrast zur ruhigen Landschaft.

Mit mittlerweile 54 Skulpturen umfasst das Gelände eine bedeutende Anzahl moderner Werke verschiedener namhafter Künstler der Region und des In- und Auslandes. Zum dominierenden Material bei den in das weite Land gesetzten Figuren gehören Stahl und Holz. Mit den jährlich stattfindenden Bildhauer-Workshops erwarb sich der Skulpturenpark breite internationale Anerkennung. So beteiligten sich Künstler aus Japan, Taiwan, England, Österreich, USA, Ungarn, Polen, Norwegen, Kroatien, Lettland, Schweden, Bulgarien, Deutschland und von der Insel Vanuatu.

Damit ist der Skulpturenpark in den neuen Bundesländern einmalig als Zentrum der modernen Skulptur. So wächst der Kunstraum jährlich um 10 neue Plastiken und es erweitern sich die Möglichkeiten für Tourismus, Naherholung und künstlerische Anregung.


Das Fischerdorf Freest

Das idyllische Fischerdorf Freest hat in all den Stürmen der Geschichte sein ursprüngliches Wesen fast erhalten. Eingebettet in Kieferwäldern, Wald, Wiesen und Wasser bietet Freest allen, die Natur, Ruhe und Erholung lieben, genau den richtigen Aufenthalt. Besucher können das typische Leben der Fischer und Küstenbewohner erleben und das Anlanden des Fanges beobachten.

Der Freester Hafen bietet mit seinen Booten und Fischhütten ein schönes maritimes Flair. In der „Freester Heimatstube” erhält der Besucher einen Einblick in die Entwicklung der Fischerei in Freest. Hier sind auch die traditionell handgeknüpften „Freester Fischerteppiche” zu bewundern. In Freest gibt es eine Fährverbindung, die im Sommer ein schnelles Übersetzen an das gegenüberliegende Peenmünde auf der Insel Usedom ermöglicht.

DIE LEGENDE VON VINETA

„An der nordöstlichen Küste Usedoms, im alten Land der Wenden, lag einst von drei Meeren umspült die Stadt Vineta. Von ihr erzählt man sich die wundersamsten und fast unglaublichsten Dinge. Diese Stadt, in die zwölf prächtige Tore Zugang gewährten und die einen herrlichen Hafen ihr eigen nannte, soll größer und älter gewesen sein als irgendeine andere Stadt Europas, größer noch als das schöne Konstantinopel, älter als das prächtige Rom. In ihren Mauern wohnten Slawen, Russen, Griechen, Dänen, Juden, Sachsen und Angehörige vieler anderer Völker, die alle ihre eigenen Stadtviertel besaßen. Jedes Volk hatte seine besondere Religion. Nur die Sachsen waren Christen, durften dies aber nicht bekennen; denn die heidnischen Götter allein genossen öffentliche Verehrung. Ungeachtet solcher Abgötterei waren die Bewohner Vinetas ehrbar und züchtig von Sitten. Kunst und Wissenschaft standen bei ihnen in hoher Blüte.; und in Gastfreundschaft und Höflichkeit gegen Fremde fanden sie nicht ihresgleichen. Keine andere Stadt des Erdenrunds konnte sich mit Vineta in seiner Glanzzeit messen. Da alle Einwohner das gleiche Recht besaßen, Handel zu treiben, kam es zuweilen vor, dass mehr als dreihundert Schiffe aus allen Gegenden der Welt, selbst aus ihren entferntesten und entlegensten Teilen, so aus Afrika und Indien, im Hafen vor Anker lagen. Die Vineter verschickten ihre Waren bis Persien und China, und ihre Läden und Speicher waren mit den seltensten und kostbarsten Waren angefüllt. Weder das edle Pelzwerk des Nordens noch die teuren Spezialität.

Solch unvorstellbarer Reichtum, der manchen Kaufmann zum Hochmut und zur Abgötterei verführte, ließ unter den Bewohnern Neid, Zwietracht und Streit aufkommen. Die einen riefen die Schweden, die anderen die Dänen zu Hilfe, die beide auf einen solchen Anruf schleunigst mit einer großen Flotte angesegelt kamen, um gute Beute zu machen. Sie zerstörten die stolze Stadt Vineta bis auf den Grund und bemächtigten sich ihrer Reichtümer. Das soll geschehen sein zu Zeiten des Kaisers Karls des Großen, der die Slawen in der Mark unterwarf.“ Andere Überlieferungen berichten es anders. Zur Strafe für den Hochmut, der Üppigkeit und die Ausschweifungen der Vineter sei die Stadt vom Ungestüm des Meeres zerstört und von den Wellen verschlungen worden.

Nur ein einziger Mann habe sich auf einem schnellen Pferd nach Koserow retten können und aus Dankbarkeit der dortigen Kirche das „Kreuz von Vineta“ gestiftet. Als die Schweden vom Untergang Vinetas erfuhren, seien sie mit vielen Schiffen von Gotland her gekommen und hätten sich geholt, was sie von den Schätzen der versunkenen Stadt aus dem Meer bergen konnten. Es sei ihnen sogar gelungen, die ehernen Stadttore zu heben, die sich mit nach Wisby auf Gotland nahmen, wohin sich der von den Vinetern geübte Handel verzog.

Die Legende berichtet weiter: „Die Stelle, wo die Stadt gestanden, kann man noch heutigentags sehen. Wenn man von Wolgast über die Peene in das Land zu Usedom, nämlich an die zwei Meilen entfernte Försterei Damerow kommt, so erblickt man bei stiller See, wohl eine Viertelmeile weit in das Meer hinein, eine Menge großer Steine, schlanke Säulen von weißen Marmor und Alabaster und breite Fundamente. Das sind die Trümmer der versunkenen Stadt Vineta! Sie liegen von Morgen nach Abend, an Länge dem Strande gleichkommend. Die ehemaligen Straßen und Gassen sind mit kleinen Kieselsteinen ausgelegt. Größere Steine zeigen an, wo die Fundamente der Häuser gestanden haben.“

Der Sage nach erfüllt die versunkene Stadt noch immer ein wundersames Leben. „Bei heiterem Himmel und ruhigem Meer erblickt man auf dem Meeresgrund zeitenferne Bilder: Große, seltsame Gestalten wandeln in langen, faltigen Kleidern in den Straßen auf und ab. Oft sitzen sie in goldenen Wagen oder auf großen, schwarzen Pferden. Manchmal gehen sie fröhlich und geschäftig einher; ein andermal bewegen sie sich in langsamen Trauerzügen, und man sieht, wie sie einen Sarg zu Grabe tragen. Abends, wenn kein Sturm auf der See ist, hört man die silbernen Glocken der Stadt, tief unter den Wellen, die Vesper läuten. Alle hundert Jahre am Ostermorgen – denn vom Stillen Freitag bis zum Ostermontag soll der Untergang Vinetas gedauert haben - taucht die ganze Stadt in ihrer alten Pracht und Herrlichkeit aus den Fluten auf. Mit allen ihren Häusern, Tempeln, Toren, Brücken, Speichern und Ruinen steht sie dann, wie ein warnendes Zeichen für die Lasterhaftigkeit und Üppigkeit ihrer Bewohner, über den Wellen und wartet darauf, von einem Sonntagskind, das an diesem Tage Geburtstag hat, erlöst zu werden. Das aber kann nur geschehen, wenn die Vineter durch die Tat beweisen, dass sie sich gebessert haben. Sonst sinkt Vineta auf weitere hundert Jahre ins Meer zurück.

Des Nachts aber oder bei stürmischem Wetter darf sich kein Mensch und kein Schiff den Trümmern von Vineta nähern. Unbarmherzig wird das Schiff gegen die Felsen geschleudert, und keiner, der darin gewesen, kann aus den Wellen sein Leben retten.“ Das ist die wundersame Mär vom Aufstieg und Untergang der stolzen See- und Handelsstadt Vineta, ausgeschmückt mit allen Varianten, die man sich hierzulande erzählt.